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Produktiver durch Digitalisierung

Auszüge aus “Digitalisierung in der Praxis”

Vorwort 

Historisches zu digitalen Revolution

Industrielle Revoloution – Kapitalismus 

Das wirtschaftstheoretische Fundament für das Zeitalter des industriellen Kapitalismus legte der schottische Moralphilosoph Adam Smith mit seiner 1776 erschienenen Schrift „Der Wohlstand der Nationen“. Das individuelle Profitstreben jedes einzelnen am Wirtschaftsleben Beteiligten sorgte demnach wie von unsichtbarer Hand gesteuert dafür, den allgemeinen Wohlstand bestmöglich zu fördern:

„Da nun aber der Zweck jeder Kapitalanlage Gewinnerzielung ist, so wenden sich die Kapitalien den rentabelsten Anlagen zu, d. h. denjenigen, in denen die höchsten Gewinne erzielt werden. Indirekt wird aber auf diese Weise auch die Produktivität der Volkswirtschaft am besten gefördert. Jeder glaubt nur sein eigenes Interesse im Auge zu haben, tatsächlich aber erfährt so auch das Gesamtwohl der Volkswirtschaft die beste Förderung…. Verfolgt er nämlich sein eigenes Interesse, so fördert er damit indirekt das Gesamtwohl viel nachhaltiger, als wenn die Verfolgung des Gesamtinteresses unmittelbar sein Ziel gewesen wäre. Ich habe nie viel Gutes von denen gesehen, die angeblich für das allgemeine Beste tätig waren. Welche Kapitalanlage wirklich die vorteilhafteste ist, das kann jeder einzelne besser beurteilen als etwa der Staat oder eine sonstwie übergeordnete Instanz.“[49]

Als industrielle Revolution wird die tiefgreifende und dauerhafte Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, der Arbeitsbedingungen und Lebensumstände bezeichnet, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann und verstärkt im 19. Jahrhundert, zunächst in England  begann.

Die industrielle Revolution führte zu einer stark beschleunigten Entwicklung von Technik, Produktivität und Wissenschaften.

Der französische Soziologe Georges Friedmann sprach 1936 erstmals von einer zweiten industriellen Revolution.[5] Er datierte sie auf die Jahrzehnte um 1900 und identifizierte als deren Charakteristika die intensivierte Mechanisierung, den weitverbreiteten Gebrauch von Elektrizität und die Massenproduktion von Gütern (Taylorismus und Fordismus).

Die mikroelektronische Revolution seit Mitte der 1970er Jahre wird als technologischer Kern einer neuen, dritten industriellen Revolution angesehen, so zum Beispiel von dem US-amerikanischen Soziologen Daniel Bell.[6] Die Debatte über Industrie 4.0 hat den Begriff „vierte industrielle Revolution“ aufkommen lassen (so etwa auf dem Weltwirtschaftsforum 2015 in Davos). Die technologische Grundlage der beschriebenen Informatisierung der Fertigungstechnik und engeren Vernetzung zwischen Produktion und Logistik ist jedoch weiterhin die Mikroelektronik. Der Industrieforscher Hartmut Hirsch-Kreinsen spricht von einer „zweiten Phase der Digitalisierung“.

Der Beginn der Digitalisierung

Schon seit der Erfindung des morsens (1833 von Samuel Morse) hält die Digitalisierung Einzug in unser Leben. Das Grundprinzip, festgelegte Codes zur Informationsübermittlung zu benutzen wurde 1938 von dem Team um Morse erfunden. Die Folge war die einfache Zusammenarbeit durch die Digitalisierung von Kommunikationsprozessen.
Zu diesem Zeitpunkt war die erste industrielle Revolution im vollen Gange  …. (weiter in Ihrem Exemplar)

Es hat nun 250 Jahre gedauert bis die digitale Informationsübermittlung als Grundlage der heutigen Digitalisierung unsere Geschäftsprozesse massgeblich revolutioniert.

 

 


Praxisbeispiele

Kleine aber zielgerichtete Massnahmen führen zum Erfolg und überfordern die Mitarbeiter auf dem Weg in die Digitalisierung nicht. Berge versetzt man ja auch nicht am Stück sondern Stein für Stein. Hier einige Best Praktice Beispiele wie Digitalisierung unter ökonomischen Gesichtspunkten gelingen kann.

  • Die digitale mobile Dokumentation von Arbeitsscheinen bringt im Aussendienst 10-20.000 € im Jahr an zusätzlichen Gewinn je Aussendienstmitarbeiter ein. Zusätzlich sind die Dokumente sofort digital in der Verwaltung zur Weiterverarbeitung verfügbar.
  • Die Digitalisierung von Dokumentenprozessen spart 30% an Verwaltungsarbeitszeit ein.
  • Die Umstellung auf eine digitale Telefonanlage spart immense Kosten und ermöglicht moderne “Überall-Kommunikation”

Weitere Besipiele –>

Warum die digitale Herausforderung Ihr Unternehmen verändern wird

Die Grundlage für modernes Business ist schnelle, einfache Zusammenarbeit durch Digitalisierung von Geschäftsprozessen (HSt -2003-)

Die Digitalisierung – auch vierte industrielle Revolution genannt – verändert die Rahmenbedingungen der Wirtschaft und beeinflusst Herstellung, Marketing und Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen.
Von den Zulief­er­ern über die Pro­duk­tionss­teuerung bis zur Kun­den­bezie­hung, die dig­i­tale Rev­o­lu­tion ist nicht mehr aufzuhal­ten. Sie ist präsen­ter denn je und kein Un­terneh­men kann sich ihrem Ein­fluss entzie­hen.

 

 

Ein sehr gutes Beispiel aus der aktuellen Berichterstattung:

ARCHIV – Ein Mitarbeiter überprüft am 31.03.2015 im Bosch Werk in Immenstadt mit einem Tablet die Betriebsdaten von vernetzten Maschinen für Metallspritzguss. Um die Digitalisierung der Arbeitswelt in Thüringen zu begleiten, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) von der Landesregierung die Gründung eines Wirtschafts- und Innovationsrates 4.0.. Foto: Daniel Maurer/dpa (zu lth “Gewerkschaften wollen kritische Begleitung der Digitalisierung” vom 08.08.2015) +++(c) dpa – Bildfunk+++

Nachrichten | heute-journal Arbeitsmarkt im Wandel

Wisch und tap, das ist die typische Handbewegung im Zeitalter der Digitalisierung. Vor ein paar Jahren Papierkrieg, heute läuft alles automatisch über Sensoren und Programme. Arbeitsplätze fallen weg, doch es sollen auch neue Jobs entstehen.


Ob wir nun Cloud Com­put­ing in Verbindung mit modernen Office-Konzepten zur besseren Ver­net­zung im Un­terneh­men nutzen, via On­line Stores Ver­trieb­skanäle er­weit­ern oder gleich mit neuen Geschäfts­mod­ellen wie Uber oder Al­iba­ba den Markt aufmischen, Dig­i­tal­isierung ist in allen Fällen der Sch­lüs­sel. Dabei hängt die Dig­i­tale Agen­da eines je­den Un­terneh­mens maßge­blich davon ab, wie man im Un­terneh­men mit der Dig­i­tal­isierung umge­ht.

Im Zuge dessen verändern sich Handelsplätze und entstehen neue Märkte, bilden und vernetzen sich progressive Wertschöpfungsketten mit Informations- und Kommunikationstechnologien.
Alle Wirtschaftszweige sind von diesen revolutionären Veränderungen betroffen, auch Ihres.

Bosch beispielsweise, ein alt eingesessenes deutsches Unternehmen digitalisiert nicht einfach, sondert erfindet sich quasi neu. Dazu später mehr.

Alle Un­terneh­men haben eine Chance, sich die Dig­i­tal­isierung zu Nutze zu machen.

Produktiver durch Digitalisierung

Es geht um die En­twick­lung eines Konzepts für die er­fol­greiche Trans­for­ma­tion zum dig­i­tal­en Un­terneh­men.

Wenn Sie auf diese Fragen Antworten haben, dann sind Sie gut aufgestellt für den Überlebenskampf in der Digitalisierung in Ihrem Business

  • Wie Digital ist Ihre Branche und Ihre Wettbewerber ?
  • Wo ist Ihr Geschäftsmodell am verwundbarsten ?
  • Wie schnell greifen Veränderungen und wie reagieren Sie darauf ?
  • Welcher Invest in Digitalisierung bringt Ihre Branche am schnellsten weiter ?
  • Welche Veränderungen benötigen Sie zum Überleben ?

Mit­tel­s­tand hat Nach­holbe­darf

Warum muss sich ein Un­terneh­men der dig­i­tal­en Her­aus­forderung stellen und sich än­dern?

Um diese Frage beant­worten zu kön­nen, lassen Sie uns kurz ei­nen Blick in die Dig­i­tal­isierung deutsch­er Un­terneh­men wer­fen. So ist der Wert des Wirtschaftsin­dex­es Dig­i­tal 2016 im Ver­gleich zum Vor­jahr von 49 auf 55 In­d­ex­punkte gestie­gen. Jedes zweite Un­terneh­men nutzt heute die in­tel­li­gente Ver­net­zung von Geräten und Maschi­nen über das In­ter­net. Sorge macht dage­gen, dass es bei der Dig­i­tal­isierung mit­tel­ständisch­er Un­terneh­men im­mer noch Nach­holbe­darf gibt. Während Großun­terneh­men 53 und Klein­s­tun­terneh­men 55 Punkte im In­dex er­reichen, liegt der Dig­i­tal­isierungs­grad der klei­nen und mittleren Un­terneh­men lediglich bei 50 Punk­ten. Eine Dif­ferenzierung nach Branchen zeigt zu­dem, dass die IKT-Wirtschaft und wis­sens­in­ten­sive Di­en­stleis­tun­gen Vor­reit­er sind. Durch­sch­nittlich dig­i­tal­isiert sind die Branchen Fi­nanz- und Ver­sicherungswirtschaft, Han­del, En­ergie- und Wasserver­sor­gung, Maschi­nen­bau, Chemie- und Phar­main­dus­trie, Verkehr und Lo­gis­tik sowie Fahrzeug­bau. Sch­luss­licht in die­sem Rank­ing, mit mageren 39 Punk­ten, sind das Ge­sund­heitswe­sen und das son­stige ve­rar­bei­t­ende Gewerbe; Ten­denz bis 2021 weit­er fal­l­end.

Natür­lich lassen sich nicht alle Branchen und Un­terneh­men gleicher­maßen dig­i­tal­isieren.

Jedes Un­terneh­men muss hi­er den für sich passen­den Mix aus neuen und etablierten Tech­nolo­gien ab­wä­gen, doch dass Dig­i­tal­isierung nicht nur Sache von großen oder börsen­notierten Un­terneh­men ist, son­dern ger­ade für den deutschen Mit­tel­s­tand von großer Rel­e­vanz sein kann, zeigt die Ent­ste­hung der Toli­no-Al­lianz.

To­liono als Blau­pause

Die­s­es Kon­glom­er­at aus den führen­den deutschen Buch­händlern und der Deutschen Telekom als Tech­nolo­gie­part­n­er schaffte 2013 eine Ver­triebs­macht, die heute ohne Probleme mit der von Ama­zon konkur­ri­eren kann. Das neue Geschäfts­mod­ell wurde aus der Krise ge­boren und un­ter dem Druck, den der On­line-Ver­san­driese auf die etablierten Buch­händler ausübte. Doch statt hi­er einzuknick­en und sich seinem Schick­sal zu ergeben, wie es in Großbri­tan­nien bere­its Wa­ter­s­tones oder in den USA Bor­ders ge­tan hat­ten, kämpfte sich die Al­lianz mit mod­ern­ster Tech­nolo­gie und ein­er bre­it an­gelegten Mar­ket­ingkam­pagne zurück. Toli­no er­weit­erte den Buch­han­del durch ein Om­ni-Chan­nel-Konzept und war mit sein­er in­no­va­tiv­en Ant­wort auf den Kin­dle von Ama­zon sehr er­fol­greich. Bere­its im Jahr 2015 ver­fügten so­wohl Toli­no als auch Ama­zon über Mark­tan­teile in gleich­er Höhe (ca. 40–45 Prozent).

Das Toli­no-Tablet gibt es heute in mehr als 1.800 deutschen Buch­hand­lun­gen zu kaufen, und es zie­ht, man glaubt es kaum, Kun­den wied­er in die örtlichen Buch­lä­den. E-Book-Read­er und E-Books haben, wie es scheint, den tra­di­tionellen Buch­han­del nicht ver­drängt. Sie stellen eher eine op­ti­male Ergänzung dar. Denn wem ein E-Book be­son­ders ge­fällt, der kauft sich oft auch das ge­druckte Pen­dant. Ob dabei der Ein­druck eines hap­tischen Er­leb­niss­es do­miniert oder das Buch aus Sam­mellei­den­schaft ins Re­gal wan­dert, ist un­er­he­blich. Wichtig ist nur, dass das oft tot­ge­sagte ph­y­sische Buch auch im 21. Jahrhun­dert, wie die Schall­platte oder eine gute Grillp­fanne, neben dem Musik­stream­ing und Ther­momix noch sei­nen Platz hat.

Das Prax­is­beispiel Toli­no lehrt uns zwei wichtige Dinge in Bezug auf die Dig­i­tal­isierung. Zum ei­nen, dass man keineswegs tech­nisch­er In­no­va­tion­streiber sein muss, um von der Dig­i­tal­isierung zu pro­f­i­tieren. Und zum an­deren, dass diese spätestens auf den äußeren Druck er­fol­gen muss; hi­er gilt es für Un­terneh­men, die Zeichen am Markt richtig zu deuten.

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Verän­derte Märkte über Nacht

Sich­er fällt es einem ef­fizient ar­bei­t­en­den Un­terneh­men sch­w­er, sich mit dem dig­i­tal­en Wan­del zu beschäfti­gen. Das liegt in der Na­tur der Sache, denn selbst in der dig­i­tal­isierten IKT-Branche gilt al­lzu oft der Satz: Nev­er change a run­n­ing sys­tem. Warum sollte man al­so in einem ge­sun­den Un­terneh­men Än­derun­gen vorneh­men?

Das dacht­en sich wohl auch die Ma­n­ag­er von Block­buster, einem der ehe­mals größten An­bi­eter von Videover­leih und -verkauf in den USA. Das Un­terneh­men be­di­ente in der Spitze 2004 seine Kun­den in über 5.000 Filialen allein in den USA und zählte mit über 58.000 Mi­tar­beit­ern zu den größten Ar­beit­ge­bern des Lan­des. Ein ge­sun­des Un­terneh­men, dessen Ma­n­age­ment je­doch vom Er­folg der Video-on-De­mand-An­bi­eter wie Net­flix oder Red­box über­rollt wurde. Denn als Net­flix mit seinem Ange­bot 1997 am Markt auf­tauchte, hatte man bei Block­buster den neuen Ver­trieb­ska­nal nicht erst genom­men. Dabei boten sich für den US-Rie­sen wesentlich bessere in­terne Res­sour­cen als für die Konkur­renz. Der Kun­den­s­tamm war bere­its vorhan­den, der Aus­bau von Bre­it­band­verbin­dun­gen und Speicher­lö­sun­gen er­möglichte die dig­i­tale Über­tra­gung von Ki­no­fil­men und das Un­terneh­men hatte Verträge mit allen Ver­lei­h­ern und galt bei Branchenken­n­ern als zu­ver­läs­siger Part­n­er Hol­ly­woods. Doch es waren let­ztlich die an­deren Video-on-De­mand-An­bi­eter, die schon 2007 ei­nen großen Mark­tan­teil er­oberten, und der halb­herzige Ver­such Block­busters, zu die­sem Zeit­punkt auf den Zug aufzus­prin­gen, sollte nichts daran än­dern, dass das Un­terneh­men schon 2010 In­sol­venz an­mel­den musste.

Ganz ähn­lich erg­ing es Ko­dak. Auch hi­er hatte man den dig­i­tal­en Wan­del zwar erkan­nt, doch die Dringlichkeit die­s­es Wan­dels vor dem Hin­ter­grund des gut laufen­d­en Geschäfts mit Filmkam­eras sch­lichtweg falsch eingeschätzt. Diese Beispiele zei­gen an­schaulich, was passiert, wenn man nicht rechtzeitig han­delt. Denn einem Un­terneh­men, das sich mit dem The­ma Dig­i­tal­isierung nicht beschäftigt und dazu keine dig­i­tal­en Maß­nah­men ein­leit­et oder der En­twick­lung der Dig­i­tal­isierung nicht fol­gt, dro­ht eine große Ge­fahr. … (weiter in Ihrem Exemplar)


Vo­rausschauen­des Ma­n­age­ment erforder­lich

Die Dig­i­tal­isierung verän­dert nicht nur Geschäfts­mod­elle, Pro­dukte und Di­en­stleis­tun­gen, son­dern führt auch zu tie­f­greifen­d­en Verän­derun­gen in der Or­gan­i­sa­tion eines Un­terneh­mens. Un­terneh­menss­teuerung und -struk­turen wer­den dig­i­tal­isiert an­ders ausse­hen als bish­er.
Das Ma­n­age­ment spielt da­her bei der Um­set­zung der Dig­i­tal­isierung eine zen­trale Rolle, denn es muss den Verän­derungsbe­darf erst ein­mal erken­nen. Nicht zu un­ter­schätzen sind zu­dem die Mi­tar­beit­er, denn diese müssen von der Dig­i­tal­isierung überzeugt sein und dür­fen kei­nen Grund haben, sich um ihre Ar­beit­s­plätze sor­gen zu müssen. Mit Kom­mu­nika­tion durch überzeu­gende Führung lassen sich viele Un­k­larheit­en und Un­sicher­heit­en lösen. Nur dann ist es möglich, von der Dig­i­tal­isierung im Un­terneh­men zu pro­f­i­tieren und ef­fizien­ter ar­beit­en zu kön­nen.

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Digitalisierung erfordert grundsätzliche Erneuerung

Hundert Jahre lang hat Henry Ford unser Bild von der Wirtschaft geprägt: Hochspezialisierte, arbeitsteilige Fließbandproduktion erzeugt Großserienprodukte (»Sie können das Ford T Modell in jeder Farbe bestellen, solange die schwarz ist«), das tayloristische System, das ganz auf Spezialisierung und Effizienz setzt, bescherte uns erschwingliche Autos, Waschmaschinen und Ferienreisen.

Ausgerechnet das Erfolgsmodell des 20. Jahrhunderts wird heute zum Bremsklotz für die erfolgreiche Transformation von Unternehmen ins digitale Zeitalter. Denn die auf Effizienz getrimmten Organisationen fürchten den Wandel als Unordnung, tendieren dazu, sich dem Neuen nur inkrementell, in eng definierten Projekten und Nischen zu stellen, um die gut geölte Unternehmensmaschine nicht zu bremsen. Schließlich kennt jeder Betriebswirt das S-Kurven-Konzept, das die Leistungsfähigkeit einer Technologie in Abhängigkeit von den investierten Mitteln für Forschung und Entwicklung darstellt. Danach ist der Übergang zu einer neuen überlegenen

Technologie – der Sprung auf die nächste S-Kurve – zunächst immer mit einem Effizienzverlust verbunden.

Doch wer deshalb zaudert, diesen Sprung zu tun, hat langfristig verloren. Zwar geht es mit der Effizienz im neuen »S« zunächst im unteren Bogen nur langsam bergauf, dann aber wird die Kurve sehr steil und schießt schnell und weit über das Niveau der alten Technologie hinaus. Es hilft nichts: Wer sein Unternehmen erfolgreich in die Neuzeit überführen will, muss auf ganzer Breite ansetzen, alle Strukturen, Prozesse und Produkte neu denken, im großen Maßstab

Die Leistungsfähigkeit einer Technologie ist abhängig von der Lebenszyklusphase in der sich die Technologie befindet, sodass Technologien eines bestimmten Anwendungsgebietes im Hinblick auf ihr Weiterentwicklungspotenzial zwangsläufig an technische Leistungsgrenzen stoßen. Der Verlauf des Leistungspotenzials einer Technologie lässt sich in Form einer S-Kurve über dem kumulierten F&E-Aufwand abbilden (vgl. Abbildung „S-Kurven-Konzept “). Dies bedeutet, dass mit zunehmender Technologiereife immer höhere F&E-Investitionen notwendig sind, um inkrementale Steigerungen der Leistungsfähigkeit zu erzielen. S-Kurven-Konzepte unterstützen Entscheidungen hinsichtlich des Zeitpunktes, zu dem weitere F&E-Anstrengungen in leistungsfähigere Substitutionstechnologien zu investieren sind, bzw. zu welchem aus bestehenden Technologien auszusteigen ist. Dazu empfiehlt sich die Aggregation von verschiedenen Anwendungen einer Technologie innerhalb einer S-Kurven-Analyse. Das S-Kurven-Konzept liefert Informationen sowohl im Hinblick auf Entscheidungen bez. Einzeltechnologien als auch der Planung des F&E-Programms. Da dem S-Kurven-Konzept ein Lebenszyklusmodell zugrunde liegt, kann dieses Konzept auch bei der Bewertung von Produkten oder Prozessen Anwendung finden.

(weiter i


Gelten die Prinzipien Frederick W. Taylors und Henry Ford in Zeiten der Digitalisierung?

Die Vorstellungen von Frederick W. Taylor stießen zwar von Beginn auch auf Ablehnung, etwa von Seiten der Gewerkschaften, aber den Siegeszug seiner Ideen konnte das nicht aufhalten. Als Henry Ford in seinen Automobilfabriken die Fließbandfertigung einführte und die Produktion mithilfe von Taylors Erkenntnissen optimierte, war nicht nur der Grundstein für die Entstehung der modernen Massenproduktion gelegt, sondern auch für eine weite Verbreitung von Taylors Konzept.

Veränderte Rahmenbedingungen durch die Digitalisierung

Die Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns haben sich seit Taylors Lebzeiten wesentlich verändert. Das Scientific Management entstand in einer wirtschaftlichen Situation, in der das Produktionsvolumen und der Stückpreis entscheidend für den Unternehmenserfolg waren und eine effiziente Arbeitsorganisation sowie Standardisierung erforderten. Längst sind aber Kriterien wie Qualität, Flexibilität und Kundenorientierung entscheidend für den Unternehmenserfolg geworden – Aspekte, die Taylor nicht berücksichtigte. – In jüngster Zeit verändert die Digitalisierung die Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns grundlegend und stellt die Anwendbarkeit von Taylors Grundsätzen weiter in Frage. Die Digitalisierung – verstanden als „Übertragung des Menschen und seiner Lebens- sowie Arbeitswelten auf eine digitale Ebene“ – bringt für Unternehmen eine Vielzahl an Herausforderungen und Chancen mit sich. Sie erfordert die Weiterentwicklung und teils gar ein grundsätzliches Überdenken bisheriger Geschäftsmodelle. Digitalisierung bedeutet eine stärkere Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette.

Webbasierte Softwareplattformen fördern den Austausch über große Entfernungen in Echtzeit zwischen Kunden, Produktionsstätten und Zulieferern. Auf die Bedürfnisse der Kunden kann und muss schneller und gezielter eingegangen werden.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, sowohl im Leistungsspektrum, d.h. bei Produkten und Dienstleistungen, als auch in der Leistungserbringung werden immer wichtiger.
Die Vorstellungen darüber, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf Arbeitsstrukturen und -gestaltung haben wird, variieren derzeit noch stark. Insbesondere sind folgende Effekte zu erwarten:
1. Produktions- und Arbeitsprozesse werden mit dem Ziel der Effizienz- und Produktivitätssteigerungen flexibilisiert und restrukturiert.
2. Besonders im Bereich der Wissensarbeit werden Arbeitsprozesse in zeitlicher, örtlicher und inhaltlicher Hinsicht flexibel gestaltet.
3. Eine verstärkte Automatisierung und Rationalisierung werden besonders bei Berufsfeldern im mittleren Qualifikations- und Lohnniveau erwartet. Bei Berufsfeldern am unteren und oberen Qualifikationsrand verlieren routinebasierte Tätigkeiten durch Automatisierung an Bedeutung; erfahrungsbasierte Tätigkeiten werden wichtiger.

Was bedeutet dies nun für die Anwendbarkeit des Scientific Managements? Das Erbe Taylors kann in der heutigen Arbeitswelt insbesondere in standardisierten Arbeits- und Organisationsformen sowie Hilfsmitteln nachvollzogen werden. Zwar ist in Zeiten der Digitalisierung eine Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen gefragt und damit eine komplexe Produktionsweise, die sich grundlegend von der Massenproduktion unterscheidet, die Taylors Ansatz erfolgreich machte. Dennoch ist aus Kostengründen mit einer Erhaltung bzw. weiteren
Steigerung des Standardisierungsgrads auf der Prozess- und Arbeitsebene zu rechnen. Da allerdings künftig vor allem routinebasierte Tätigkeiten durch Automatisierung wegfallen, spielt Taylors Trennung in planende und ausführende Tätigkeit insofern eine andere Rolle, als dass die Ausführungsarbeit immer mehr von Maschinen erledigt wird. Wird der Mensch also von den stark standardisierten und formalisierten Abläufen „erlöst“, die Taylor immer wieder als negative Folgen seiner Prinzipien angelastet wurden? Tatsächlich braucht es in Zeiten der Digitalisierung flexible, hochqualifizierte Mitarbeiter, die intelligent automatisierte Prozesse steuern und komplexe Systeme effizient und effektiv bewältigen. Diese Mitarbeiter werden aber wohl verstärkt die Unterziehung ihrer Arbeit nach Grundsätzen wissenschaftlicher Beobachtung und Analyse erleben. Taylors Prinzip der Zeit- und Bewegungsstudien hat sich in der Fertigungsindustrie seit Jahrzehnten fest etabliert und erhält nun durch Einsatz digitaler Technologien neue Möglichkeiten. Seinen Vorstellungen folgend werden längst Zeitstandards ermittelt und festgeschrieben. Ein ganz neuartiges Potenzial bei der Vorgabe und Kontrolle von Standards bieten heute neue Tools wie etwa die sogenannten „Wearables“, tragbare Computersysteme, die Aktivität, aber auch Kreativität und Zufriedenheit der Mitarbeiter messen sollen. Auch die von Taylor geforderte Spezialisierung bekommt durch die Digitalisierung Aufwind – zu denken ist etwa an den Trend zum Einsatz von stark spezialisierten Cloud-Freelancern. Insgesamt ergibt sich also ein gemischtes Bild: Einige der Prinzipien Taylors sind in Zeiten der Digitalisierung schwieriger umzusetzen, andere bekommen ganz neues Anwendungspotenzial.

(weiter in Ihrem Exemplar)